Zu Besuch bei der Mutter aller Weinlehrpfade

Aus den beiden Weindörfern Schweigen und Rechtenbach entstand 1969 die Gemeinde Schweigen-Rechtenbach. Der südlichste Ort an der Deutschen Weinstraße liegt direkt an der Grenze zum Elsass, nur rund einen Kilometer von französischen Wissembourg entfernt. Überregional bekannt wurde Schweigen-Rechtenbach durch das Deutsche Weintor. Es wurde 1936 errichtet und markiert seitdem den Beginn der Deutschen Weinstraße. Doch der Weinanbau in dieser Gegend reicht viel weiter zurück: Schon vor rund 1000 Jahren pflanzten Mönche aus dem Benediktinerkloster im nahen Wissembourg hier die ersten Reben.

Zum Ort Schweigen-Rechtenbach gehört nur eine einzige Einzellage, der Schweigener Sonnenberg. Sie ist Teil der Großlage Guttenberg (Bereich Südliche Weinstraße). Eine Besonderheit des Ortes ist es, dass einige Schweigener Winzer aufgrund alter Pachtverträge auch Wein auf französischer Seite heranwachsen lassen. Als Folge davon können deutsche Winzer geographisch geschützte Weine wie „Crémant d’Alsace“ produzieren.

Der Schweigen-Rechtenbacher Weinlehrpfad wurde 1969 eröffnet – als allererster Weinlehrpfad in Deutschland. Auf einer Strecke von drei Kilometern führt er durch den Sonnenberg und informiert dabei über das Thema Wein auf ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Weise. Statt schlichter Tafeln gibt es hier außergewöhnliche Skulpturen und kreative Infoplastiken zu betrachten. Und das alles bei schönen Ausblicken auf Ort und Landschaft. Dass der Lehrpfad noch heute, rund 40 Jahre nach seiner Eröffnung, ein echtes Highlight unter Deutschlands Weinlehrpfaden ist, verdankt er dem Verein Erster Weinlehrpfad e.V., der ihn liebevoll in Schuss hält. Der Verein organisiert auch Führungen und bewirtet Besucher vom 1. Mai bis Ende Oktober in der Schutzhütte am Weinlehrpfad.