Von Weinanbau und Weinkultur

Rund 40 Kilometer nordöstlich von Trier liegt der Weinort Kröv an der Mittelmosel. Erstmals urkundlich erwähnt wird Kröv, dessen Name sich vom galloromanischen „croviacum“ ableitet, im Jahr 862. Noch bis zur Französischen Revolution gehört Kröv zum so genannten „Cröver Reich“. Dieses war früher ein karolingisches Königsgut und dessen besondere Privilegien blieben bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts erhalten. Heute ist Kröv mit den beiden Ortsteilen Kövenig und Mont-Royal ein bedeutender Weinort mit rund 2.500 Einwohnern.

Für Krövs Bekanntheit bei Weintrinkern sorgt vor allem die berühmte Großlage „Kröver Nacktarsch“. Vermutlich handelt es sich bei der Bezeichnung um eine Verballhornung des keltischen „Nackas“, was so viel wie „felsige Höhle“ bedeutet und sich darauf bezieht, dass der Hang im Herbst ohne Laub „nackt“ aussieht. Anders als die meisten Großlagen erstreckt sich der Kröver Nacktarsch nur auf die Kröver Gemarkung und umfasst die Kröver Einzellagen Steffensberg, Letterlay, Kirchlay und Paradies sowie die Köveniger Einzellagen Burglay und Herrenberg. Rund 300 Winzerbetriebe bewirtschaften heute eine Rebfläche von 350 Hektar. Angebaut wird – wie überall an der Mosel – überwiegend Riesling, in flacheren Lagen auch Müller-Thurgau, Kerner und Dornfelder.

Der Kröver Weinlehrpfad führt auf rund 1,9 Kilometern durch die Lage Kirchlay. Insgesamt rund 50 Tafeln informieren über Weinanbau, Rebsorten und lokale Besonderheiten des Weinbaus an der Mosel. Zahlreiche Exponate, wie Arbeitsgeräte des Winzers, ergänzen die Tafeln. Zusätzlich zu den vielfältigen Informationen bieten sich schöne Ausblicke auf das Moseltal. Von Mai bis Ende Oktober findet jeden Dienstag um 9:30 Uhr ein geführter Spaziergang über den Weinlehrpfad mit einem Winzer statt. Anmeldung und Start in der Tourist-Information Kröv (Tel.: 06541/9486).