Franken – das Main-Wein-Paradies

Zwischen Aschaffenburg im Westen und Bamberg im Osten erstreckt sich entlang des Mains und seiner Nebenflüsse das Anbaugebiet Franken. Mit rund 6000 Hektar Rebfläche ist es das sechstgrößte der deutschen Weinanbau-gebiete. Das Klima ist eher kontinental geprägt mit trockenen, warmen Sommern und kalten Wintern. Der Weinanbau in Franken geht zurück bis in das achte Jahrhundert, wie eine Schenkungsurkunde Karls des Großen aus dem Jahr 777 belegt. Im Mittelalter betrug die Anbaufläche fast 100.000 Hektar – dies entspricht der Gesamtanbaufläche in Deutschland heute.

Franken gliedert sich in drei Bereiche: Ganz im Westen am bayerischen Untermain liegt der Bereich Untermain am Mainviereck. Aufgrund der klimatischen und geologischen Bedingungen eignet sich diese Region besonders für den Anbau von Rotwein. Bürgstadt, Großheubach und Klingenberg a.M. sind de wichtigsten Ortschaften. Der zweite Bereich ist das Maindreieck rund um Würzburg. Auf den dort charakteristischen Muschelkalkböden werden vorwiegend Silvaner angebaut – diese genießen Weltruf. Wichtige Weinorte hier sind – neben Würzburg selbst – Thüngersheim, Sommerhausen und Hammelburg, die älteste Weinstadt Frankens. Der letzte Bereich ist der Steigerwald. Auf seinen wärmespeichernden Keuperböden werden sehr mineralstoffreiche Weine, meist Silvaner, angebaut. Die bekanntesten Ortschaften sind Iphofen, Rödelsee, Castell und Abtswind.

Die drei Bereiche gliedern sich in 22 Großlagen und 211 Einzellagen. Angebaut werden zu rund 80 Prozent weiße Rebsorten, darunter entfällt der Löwenanteil auf den Müller-Thurgau mit 30 Prozent, den Silvaner mit 21 Prozent und die Sorte Bacchus mit 12 Prozent. Die Frankenweine sind generell sehr mineralstoffhaltig und werden häufig sehr trocken ausgebaut. Fränkisch trockene Weine dürfen nur halb so viel Restzucker, nämlich nur vier Gramm, enthalten wie trockene Weine anderer Anbaugebiete. Eine Besonderheit Frankens ist der Bocksbeutel, vermutlich benannt nach dem Hodensack des Ziegenbocks. Diese typisch flache, bauchige Flaschenform für qualitativ hochwertigere Frankenweine ist seit 1989 EU-weit geschützt und darf – mit ganz wenigen Ausnahmen – nur für fränkische Weine verwendet werden.

Besuchte Weinlehrpfade im Anbaugebiet Franken:

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