Auf dem Pilgerpfad zum heiligen Laurentius

Der bekannte Weinort Trittenheim liegt an der Mittelmosel, rund 20 Kilometer nordöstlich von Trier. Am flachen Hang einer Landzunge gelegen in einer der engsten Moselschleifen ist Trittenheim umgeben von Weinbergen. Gegründet als fränkische Siedlung wird der Ort erstmals im Prümer Urbar, dem Gütervezeichnis des Benediktinerklosters Prüm in der Eifel, urkundlich erwähnt.

Bis zur Säkularisierung hatten seit dem Mittelalter kirchliche und weltliche Herrschaften Grundbesitz in Trittenheim. So wurde in einer Urkunde Papst Eugens III. von 1148 der Abtei St. Eucharius ein Gehöft und die Kirche nebst den zugehörigen Zehntrechten in Trittenheim zugesprochen. Von besonderer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung war 1909 die Errichtung einer Moselbrücke, eine der ersten an der Mittelmosel. Sie ersetzte die bis dahin existierende Fähre und vereinfachte die Bewirtschaftung der auf dem anderen Ufer liegenden Weinberge.

Mit rund 240 Hektar Rebfläche ist das nur 1000 Einwohner zählende Trittenheim die achtgrößte Weinbaugemeinde an der Mosel. Dazu gehören die vier Einzellagen Altärchen, Apotheke, Felsenkopf und Leiterchen (Großlage Michelsberg, Bereich Bernkastel), von denen die ersten beiden die bekanntesten sind. Unter den Rebsorten dominiert wie überall an der Mosel der Riesling. Daneben wird in Trittenheim aber auch Rotwein angebaut – eine Seltenheit in der Region, denn Rotweinanbau war an der Mosel jahrhundertelang durch das Weingesetz verboten.

Der Trittenheimer Weinlehrpfad führt vom südlichen Ortseingang zur Laurentiuskapelle und wieder zurück zum Ort. Neun Tafeln längs des rund einen Kilometer langen Weges informieren über das Arbeitsjahr des Winzers, heimische Rebsorten, Rebenaufzucht und Weinausbau. Da der Pfad eher im Flachen verläuft, lohnt sich von der Laurentiuskapelle ein kleiner Abstecher die Weinberge hinauf, um von hier oben einen Blick auf Trittenheim und die gesamte Moselschleife zu werfen.