Weinlehrpfad Gerlachsheim

Tradition und Moderne im Herrenberg

Der rund 1700 Einwohner zählende Weinort Gerlachsheim, seit 1974 Stadtteil von Lauda-Königshofen, liegt zwei Kilometer nördlich von Lauda an der Mündung des Grünbachs in die Tauber. Die ersten Spuren menschlicher Siedlungen reichen zurück bis in die Jungsteinzeit um 2000 v.u.Z. Urkundlich erstmals erwähnt wird Gerlachsheim im Jahr 1221. Weinbau wurde in Gerlachsheim schon früh erfolgreich betrieben. Durch den Weinhandel waren viele Bürger zu Reichtum und Ansehen gekommen. Davon zeugen noch heute schöne Bildstöcke und Häuser in Gerlachsheim und im Weinberg. Die erste urkundliche Erwähnung des Gerlachsheimer Weinbaus stammt aus dem Jahr 1209. Damals wurden dem Kloster in Gerlachsheim Weinberge geschenkt. Das Kloster spielte in der Weinbaugeschichte Gerlachsheims jahrhundertelang eine zentrale Rolle. Die größte Anbaufläche waren 250 Hektar im Jahr 1700. Zu der Zeit wurde Gerlachsheimer Wein europaweit verkauft. Heute sind es noch ca. 50 Hektar.

Einzige Einzellage des Ortes ist der Herrenberg (Großlage Tauberklinge, Bereich Tauberfranken). Um eine moderne Bewirtschaftung zu ermöglichen, erfolgte 1970 eine Flurbereinigung. 1971 wurde zudem eine Beregnungsanlage installiert, die vor allem dem Schutz der Reben vor den Frühjahrsfrösten dient. Durch das Beregnen und anschließenden Gefrieren werden die zarten Triebe geschützt. Rund 90 Prozent der Trauben des Gerlachsheimer Herrenbergs werden in der Winzergenossenschaft Beckstein ausgebaut. 1894 gegründet zählt sie zu den ältesten im fränkischen Raum und umfasst heute 550 Winzer aus 22 Weinorten des mittleren Taubertals.

Der Weinlehrpfad führt über knapp fünf Kilometer durch den Herrenberg. Es gibt zwei Einstiegspunkte mit Übersichtstafeln: an der Ecke St. Veit-Straße / B 290 und der Brückenstraße über die Überführung der Bahnlinie in die Weinberge folgend. Rund 20 Tafeln bieten nicht nur interessante Informationen zum Weinanbau und zur Ortsgeschichte, sondern auch großartige Ausblicke auf das Gerlachsheimer Umland. Anschließend lohnt ein Besuch des Ortes und der prächtigen Barockkirche.

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