Im Freilichtmuseum der Weinbaugeschichte

Der staatlich anerkannte Luftkurort Edenkoben liegt an der Deutschen Weinstraße etwa in der Mitte zwischen Neustadt und Landau. 769 wird der Ort im „Lorscher Kodex“ erstmals urkundlich erwähnt. Für den Weinbau des Ortes und der Region von besonderer Bedeutung ist das 1262 von Zisterzienserinnen gegründete Kloster Heilsbruck. Unter den Ordensschwestern begründete das Kloster im ausgehenden Mittelalter den ersten qualitativen Weinbau in der Region. Heute befindet sich dort noch immer ein Weingut, das seit 2005 als Bio-Betrieb arbeitet. Ein architektonisches Highlight ist die 1533 angelegte Kelleranlage, die bereits den Nonnen zur Weinbereitung diente.

Die Rebfläche in Edenkoben beträgt rund 350 Hektar. Sie verteilt sich auf neun Einzellagen – Bergel, Heilig Kreuz, Klostergarten, Heidegarten, Kirchberg, Blücherhöhe, Mühlberg, Schwarzer Letten und Kastaniengarten -, die zur Großlage Schloss Ludwigshöhe (Bereich Südliche Weinstraße) gehören. In einigen Lagen wurde erst 2004 eine Flurbereinigung durchgeführt, so dass hier die Erträge noch reduziert sind.

Auf dem 1971 angelegten Edenkobener Weinlehrpfad, der vom westlichen Stadtrand bis zum Waldrand und zurück verläuft, werden neben Informationstafeln zu Weinbau und Rebsorten auch eine Sammlung historischer Weinbau-, Kelter- und Kellergeräte gezeigt. Exponate und Tafeln wurden auch in späteren Jahren immer weiter ergänzt, so dass hier eine beeindruckende Sammlung zusammengekommen ist. Leider gibt es zu den ausgestellten Stücken vor Ort keinerlei Informationen. Wer mehr über die Exponate wissen will, sollte an einer der kostenlosen Führungen teilnehmen oder sich den Flyer zum Weinlehrpfad zuschicken lassen (Infos beim Büro für Tourismus: 06323 / 959222). Weniger schön ist auch, dass der Weg in der Ebene und zum Teil entlang der Villastraße verläuft und keine nennenswerten Ausblicke zu bieten hat.