Weinlehrpfad Beckstein

Weintradition im Kirchberg

In einem Seitental des Taubertals liegt das kleine Weindorf Beckstein, seit 1975 ein Ortsteil der Gemeinde Lauda-Königshofen. Obwohl der Ort nur knapp 350 Einwohner zählt, gehört er zu den Großen unter den Weinorten Tauberfrankens. Die erste Besiedlung des Dorfes erfolgte in der Karolingerzeit, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1298. Doch schon seit dem 10. Jahrhundert gab es hier Weinbau, importiert von den umliegenden Klöstern. 1596 kaufte der Würzburger Erzbischof Julius Echter das Dorf Beckstein. Die Zeit unter dem Fürstbischof galt als eine Blütezeit für den Becksteiner Weinbau. Der jahrhundertelangen Zugehörigkeit Becksteins zum Bischoftum Würzburg (bis 1803) ist es auch zu verdanken, dass Beckstein noch heute das in Baden einzigartige Privileg besitzt, seine Weine in den berühmten Bocksbeutel abzufüllen. 1894 wurde die Becksteiner Winzergenossenschaft gegründet. Sie ist die drittälteste Winzergenossenschaft des badischen Weinbauverbands und heute größter Arbeitgeber des Ortes.

Beckstein verfügt über zwei Einzellagen, den Nonnenberg (40 Hektar) und den Kirchberg (110 Hektar). Beide gehören zur Großlage Tauberklinge, Bereich Tauberfranken. 1956 wurde im Kirchberg eine Frostschutz-Beregnungsanlage installiert – damals die größte Europas. Heute dient sie nur noch der Sommerberegnung. Auf den kargen Muschelkalkböden werden allem weiße Rebsorten angebaut, darunter Müller-Thurgau, Silvaner, Weißer und Grauer Burgunder, aber auch rote Rebsorten wie Spätburgunder, Schwarzriesling oder die tauberfränkische Spezialität: Tauberschwarz

Durch einen Teil der Lage Kirchberg führt der Becksteiner Weinlehrpfad. Als erster Weinlehrpfad des Taubertals kann er auf eine mehr als 30-jährige Geschichte zurückblicken. Auf einer Strecke von 1,3 Kilometern informieren 24 Tafeln über die wichtigsten hier angebauten Rebsorten, umweltschonenden Weinanbau in Beckstein sowie Weinanbau im allgemeinen und bieten dabei schöne Ausblicke auf den Ort. Ein Pavillon auf halber Strecke wird von der Becksteiner Winzergenossenschaft unterhalten, die dort auch Weinproben durchführt. Für 2016 ist eine Erneuerung des Lehrpfads geplant. Doch auch der „alte“ Lehrpfad ist für sein Alter noch hervorragend in Schuss und lohnt einen Besuch.

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