Von Altenahr im Westen bis Heimersheim kurz vor der Mündung erstreckt sich entlang des gleichnamigen Flusses das Anbaugebiet Ahr. Das viertkleinste der deutschen Weinanbaugebiete ist das größte geschlossene Rotwein-Anbaugebiet Deutschlands. Obwohl relativ weit im Norden zwischen 51. und 52. Breitengrad gelegen profitiert die Ahr am Südrand der Kölner Bucht im Regenschatten der Eifel von einem für den Weinbau besonders günstigen Klima.

Landschaftlich gliedert sich das Ahrtal in eine obere und eine untere Region. Der obere Teil zwischen Altenahr und Marienthal ist geprägt durch den windungsreichen Verlauf der Ahr. Die steilen Terrassenlagen reichen hier zum Teil bis an den Fluss heran. Böden aus Schiefer und Grauwacke speichern die Sonnenwärme und sorgen für ein mediterranes Mikroklima. In der unteren Region zwischen Walporzheim und Heimersheim weitet sich das Flusstal, die Hänge werden flacher, es herrschen Lösslehmböden mit Steinverwitterung vor.

Schon die Römer sollen im Ahrtal Wein angebaut haben, urkundlich belegt ist der Weinbau seit der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts. 1868 wurde in Mayschoß eine der ersten Winzergenossenschaften der Welt gegründet. Noch heute werden drei Viertel der Rebflächen genossenschaftlich bewirtschaftet. Nur 20 Prozent der rund 900 Weinbaubetriebe sind Haupterwerbswinzer. Nachdem Rotweine von der Ahr lange einen schlechten Ruf hatten, sorgte in den letzten 20 Jahren eine Reihe von Winzern mit strenger Selektion und sorgfältigem Ausbau für eine enorme Qualitäts- und auch Preissteigerung.

Die Ahr umfasst nur den Bereich Walporzheim/Ahrtal und die einzige Großlage Klosterberg, die sich in 38 Einzellagen gliedert. Auf rund 558 Hektar Rebfläche (Stand 2008) wird zu 86 Prozent Rotwein angebaut. Mit gut 60 Prozent der Anbaufläche dominiert der Spätburgunder den Rebsortenspiegel. Es folgen Blauer Portugieser und Riesling (je 8 Prozent), Frühburgunder (6,5 Prozent), Regent und Dornfelder (je 3,4 Prozent).

Besuchte Weinlehrpfade im Anbaugebiet Ahr: