Historische Weinbergsanlage „Kalmitwingert“ Ilbesheim

Weinanbau aus zwei Jahrtausenden

Die Weinbaugemeinde Ilbesheim im Birnbachtal liegt ca. fünf Kilometer westlich von Landau an der Kleinen Kalmit. Urkundlich erstmals erwähnt wird Ilbesheim als fränkische Siedlung im Jahr 760. Geschichtlich bekannt wurde der Ort durch den im Ilbesheimer Rathaus 1704 unterzeichneten „Ilbesheimer Vertrag“, der die Kriegshandlungen zwischen Bayern und Österreich im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges in Süddeutschland beendete. Rund 70 Weinbaubetriebe sind in Ilbesheim ansässig, u.a. auch die Gebietswinzergenossenschaft „Deutsches Weintor“, eines der größten weinbaugenossenschaftlichen Unternehmen in der Bundesrepublik. Ebenfalls eine Ilbesheimer Rarität: der einzige Safrananbau in Deutschland.

Heute gibt es in der Ilbesheimer Gemarkung rund 330 Hektar Rebfläche. Die beiden Ilbesheimer Einzellagen, Sonnenberg und Rittersberg, gehören zur Großlage Herrlich (Bereich Südliche Weinstraße). Wahrzeichen Ilbesheims ist die Kleine Kalmit. Der Kalkberg bietet beste Voraussetzungen für die Erzeugung hervorragender Weine und gilt als eine besonders gute Weißburgunderlage. Seit einigen Jahren gibt es deshalb den Weißburgunderpreis, bei dem im Rahmen des Kalmitfestes rund 150 Weine verkostet werden.

Die Ilbesheimer Vereinigung „Gast und Wein“ will dem Besucher Informationen über Weinbau und Weinbaugeschichte hautnah vermitteln. 1996 pachtete sie ein Grundstück am Südwesthang der Kleinen Kalmit und legte dort den historischen Weinberg „Kalmitwingert“ an. Insgesamt 19 verschiedene Erziehungsformen – von der Antike bis in die Neuzeit – sind hier zu sehen. Bepflanzt ist der „Kalmitwingert“ mit Weißburgunderreben, mit Ausnahme von zwei Rebzeilen mit einer Auswahl von heute in der Pfalz zugelassenen Rebsorten. Der „Kalmitwingert“ ist für jeden, der sich für Weinanbau interessiert, eine wahre Fundgrube. Bester Besuchszeitpunkt ist im Frühsommer, wenn die Reben noch nicht ihr volles Laub entwickelt haben und die Erziehungsformen gut erkennbar sind. Anschließend sollte man auf keinen Fall versäumen, zur Kapelle auf dem Gipfel der Kleinen Kalmit hinaufzusteigen. Von dort aus genießt man einen einmaligen Rundblick. Führungen durch den „Kalmitwingert“ vermittelt das Büro für Tourismus (06345/3531).

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