Weinwanderweg Bechtheim

Auf den Spuren der Pilger durch die Weinberge

Knapp zehn Kilometer nördlich von Worms liegt der rund 1.800 Einwohner zählende Wonnegauer Weinort Bechtheim. Der Name geht angeblich auf einen fränkischen Edelmann namens „Bero“, der hier im 6. Jahrhundert seinen Herrensitz genommen und den Ort „Beroheim“ gegründet haben soll. Funde aus der Bronzezeit sowie Fundamente eines römischen Gutshofes belegen eine noch viel weiter zurückgehende Besiedlung. Die erste urkundliche Erwähnung Bechtheims stammt aus dem Jahr 793. Die romanische Basilika St. Lambert datiert auf das 11. Jahrhundert. Nach einem Großbrand 1558 wurden die zerstörte Kirche und das Dorf großzügig wieder aufgebaut – was Bechtheim auch den Beinamen „Dorf der Herrschaftshäuser“ eintrug.

Mit 654 Hektar bestockter Rebfläche gehört Bechtheim heute zu den größten Weinbaugemeinden Rheinhessens. Funde aus der Römerzeit, wie der auf dem Fischmarkt ausgestellte Kelterstein, weisen auf fast 2000 Jahre Weinbau in Bechtheim. Fünf Einzellagen gehören heute zu Bechtheim: Hasensprung und Heiligkreuz (beide Großlage Pilgerpfad) sowie Rosengarten, Geyersberg und Stein (Großlage Gotteshilfe), alle Bereich Wonnegau. Die Flurbezeichnung Pilgerpfad ist erstmals für das Jahr 1392 belegt und erinnert an eine Nord-Süd-Route des Jakobswegs, die ca. 2,5 Kilometer westlich von Bechtheim von Bingen durch Rheinhessen nach Worms führte.

Die Bechtheimer Winzer haben einen Weinwanderweg durch ihre Gemarkung angelegt. Er führt über etwa 1,5 Kilometer nördlich des Ortes durch die Lage Rosengarten. Auf Infotafeln werden die angebauten Rebsorten kurz vorgestellt, dazwischen geben alte landwirtschaftliche Arbeitsgeräte einen Einblick in frühere Zeiten. Highlight des Wanderwegs ist eine Rebmusterzeile mit verschiedenen heimischen Rebsorten.

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