Rundtour durch fröhliche Weinberge
Rund zehn Kilometer südlich von Mainz am nördlichen Ende des Roten Hangs liegt Nackenheim. Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 772 in einer Schenkung an das Kloster Lorsch. Lehnsherr war der Kölner Stift St. Gereon, von dem auch die weithin sichtbare Kirche ihren Namen hat. Nachdem im 17. Jahrhundert – zusammen mit den Nachbargemeinden Laubenheim und Bodenheim – ein Damm entlang des Rheins errichtet wurde, wurde auch das Rheinufer besiedelt. Hier wohnten die Leinereiter, die einst auf den Leinpfaden mit Pferden die Schiffe stromaufwärts zogen.
Die 174 Hektar Nackenheimer Rebfläche gehören zum Bereich Nierstein und teilen sich in drei Einzellagen: Schmittskappelchen (Großlage Gutes Domtal), Engelsberg und Rothenberg (beide Großlage Spiegelberg). Der Nackenheimer Rothenberg am Nordrand des Roten Hangs gehört zu den absoluten Spitzenlagen in Deutschland. Dessen Rotschieferboden und das hervorragende Mikroklima verleiht den dort angebauten Weinen ihre besondere Charakteristik. Hier wurden 1893 und 1911 vom Nackenheimer Weingut Gunderloch und vom Weingut Schmitt in Nierstein die ersten Beeren- und Trockenbeerenauslesen Rheinhessens geerntet.
Der liebevoll gestaltete Nackenheimer Weinlehrpfad führt auf dem Roten Hang durch die Lagen Rothenberg und Engelsberg und besticht mit fantastischen Ausblicken über das Rheintal. 20 Tafeln informieren über die Herkunft der alten Flurbezeichnungen und die örtlich angebauten Rebsorten. Ergänzt werden die Informationen durch Zitate aus den Werken des 1896 in Nackenheim geborenen Dichters Carl Zuckmayer, der seiner Heimat und dem Nackenheimer Wein zeitlebens verbunden blieb.