Vom Urzeitozean zum Rebenmeer
Der kleine Ort Weinheim gehört seit 1972 zur Alzey, der Kreisstadt im größten Weinbau treibenden Kreis Deutschlands. Die erste urkundliche Erwähnung Weinheims geht zurück auf das Jahr 772. Heute ist Weinheim nicht nur als Weinbaugemeinde bekannt, auch Geologen in aller Welt kennen den Ort: Die Weinheimer Talsenke war einst Teil eines Ozeans. Von dieser Vergangenheit künden noch heute Versteinerungen aus dem Oligozän (vor etwa 35 Millionen Jahren). Einer der bekanntesten Fossilien-Fundorte ist die „Weinheimer Trift“, eine Steilwand direkt am Weinlehrpfad.
Zu Weinheim gehören fünf Einzellagen: Mandelberg, Hölle, Kirchenstück, Kapellenberg und Heiliger Blutberg (Großlage Sybillenstein, Bereich Wonnegau). Auf den insgesamt knapp 250 Hektar Rebfläche erzielen die Winzer auf Böden, die von Lößarten über Keuper- und Sandsteinverwitterung bis zum Rotliegenden reichen, sehr gute Qualitäten.
Der Weinheimer Weinlehrpfad beginnt an der Weinheimer Trift und führt dann durch die Lagen Kapellenberg und Kirchenstück bis zum Sportplatz. Von dort kann man entweder durch den Ort oder parallel zum Lehrpfad durch die Weinberge zum Ausgangspunkt zurückkehren. Die Informationen längs des Weges beschränken sich auf zwei Info-Tafeln und eine Reihe von Rebsortenschildern. Diese sind allerdings mittlerweile stark verblichen und kaum noch lesbar. Die schöne Aussicht auf das Alzeyer Hügelland bietet der Spaziergang jedoch allemal.