Panoramablick am Rothenberg
Geisenheim, im Westen des Rheingaus rund 20 Kilometer von Wiesbaden entfernt, ist bei Weinkennern in der ganzen Welt bekannt durch die dort ansässige Forschungsanstalt und Weinfachschule. Der von den Franken um 500 gegründete Ort wird im Jahr 772 erstmals urkundlich erwähnt. Geisenheim gehört erst dem Erzbistum Mainz, später zum Herzogtum Nassau und zum Königreich Preußen. 1864 erhält der Ort Stadtrechte. 1872 gründet Eduard von Lade hier die „Königlich Preussische Lehranstalt für Obst- und Weinbau“. Sie ist eine der ältesten Forschungseinrichtungen des Wein- und Gartenbaus und genießt mit der angeschlossenen Fachhochschule für Wein-, Obst- und Gartenbau Weltgeltung
Geisenheim verfügt eine Rebfläche von rund 400 Hektar. Sechs Einzellagen gehören zum Ort: Fuchsberg, Kilzberg, Kläuserweg, Mäuerchen, Mönchspfad und Rothenberg (Großlage Burgweg, Bereich Johannisberg). Die direkt vor dem Ort am Rhein gelegene Lage Schlossgarten, benannt nach den angrenzenden drei Schlössern Monrepos, Ostein und Schönborn, gehört zum Geisenheimer Ortsteil Johannisberg. Zu den ersten Lagen werden der Kläuserberg, der besonders elegante Weine hervorbringt, sowie Teile des Rothenbergs mit seinem charakteristischen, eisenhaltigen Rotschieferboden gezählt.
Der Geisenheimer Weinlehrpfad führt auf einer Länge von 1,5 Kilometern rund um den Hang des Rothenbergs bis hinauf zu dem 1917 errichteten Gipfelkreuz. Auf 20 Tafeln erfährt man während des Aufstiegs viel Informatives über die Geschichte des Weinbaus in Europa, den Weinbau in Geisenheim und die Geisenheimer Weinlagen. Die Aussicht vom Gipfel des Rothenbergs ist absolut spektakulär: Das einmalige 360-Grad-Panorama bietet bei klarem Wetter Fernblicke über die Hügel Rheinhessens und bis hinein in die Pfalz – unbedingt sehenswert. Wer jetzt Lust auf mehr hat, kann von hier aus auf dem „Kläuserweg“ weiter durch die Geisenheimer Weinlagen wandern (Infos und Skizze auf der Geisenheimer Homepage).