Weinkundliche Zeitreise am Rochusberg
Das Weindorf Kempten, am Osthang des Rochusbergs gelegen, ist seit 1939 ein Stadtteil von Bingen. Die Ausgrabung einer Römervilla belegt die Besiedlung seit der Römerzeit. Die Römer nannten das Dorf „Caput Montis“, Anfang des Berges. Sie waren es auch, die den Weinbau nach Kempten brachten, wie Funde belegen. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch etwa aus dem Jahr 800.
Heute weist der 1900 Einwohner zählende Ortsteil noch zwölf Winzer auf. Zwei Lagen gehören zum Ortsteil Bingen-Kempten: Kirchberg und Kapellenberg (Großlage Sankt Rochuskapelle, Bereich Bingen).
Bingen ist wohl einer der wenigen Orte, die mehr als einen Weinlehrpfad zu bieten haben. Nach dem Ortsteil Büdesheim haben auch die Kempter Winzer einen Lehrpfad angelegt, der im April 2006 eröffnet wurde. Der historische Weinerkundungspfad „Caput Montis“ nimmt schon in seinem Namen Bezug auf die Vergangenheit des Ortes und informiert auf 14 Tafeln über Geschichte und Besonderheiten des Weinbaus am Rochusberg. Von der Dreikönigskirche führt der Rundweg hinauf zur Rochuskapelle und wieder zum Ausgangspunkt zurück. Und bietet dabei schöne Ausblicke auf das rheinhessische Hinterland und das Rheintal.