Hommage an eine alte Tradition
Der kleine Winzerort Gräfenhausen liegt rund acht Kilometer westlich von Landau an den Hängen des Pfälzer Walds und ist die westlichste Weinbaugemeinde der Pfalz. Die erste urkundliche Nennung stammt aus dem Jahr 1189, als das im Straßburger Lehensbesitz befindende Dorf an das Zisterzienser-Kloster Eußerthal übergeben wurde. Seit dem 14. Jahrhundert betrieben die Mönche im Ort Weinbau. Nach der Auflösung des Klosters 1561 gehörte Gräfenhausen bis zur Französischen Revolution zur Kurpfalz, 1816 fiel der Ort an Bayern. Seit 1979 ist Gräfenhausen ein Stadteil von Annweiler am Trifels.
Bekannt wurde Gräfenhausen durch seinen Spätburgunder, dessen Anbau hier schon seit 1355 nachgewiesen ist. Noch vor 200 Jahren waren die Hänge des Queichtals bis in die Annweilerer Berge mit Rebstöcken bepflanzt – Flurnamen wie der „Wingertsberg“ bei Annweiler zeugen davon. Doch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Weinanbau in Gräfenhausen weitestgehend aufgegeben: Lag 1928 die Rebfläche noch bei 17 Hektar, so waren es 1955 gerade einmal zwei Hektar. Heute sind es die jungen Winzer der Südpfalz-ConneXion, die versuchen, die Tradition des Gräfenhausener Burgunderanbaus wieder aufleben zu lassen.
Der ca. 2,5 Kilometer lange Burgunderweg führt vom Mönchsbrunnen in der Ortsmitte durch die Weinberge bis zum Waldrand und im Bogen wieder zurück. Sechs großformatige, sehr informative Tafeln berichten von der Tradition des Burgunderanbaus in Gräfenhausen, erläutern die Besonderheiten der Burgunderrebe und erzählen die Geschichte der Gegend. Dabei bieten sich herrliche Ausblicke auf das Queichtal und das Trifelsland um Annweiler.